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Die erste Orgel der Marienkirche wird 1744 in den Urkunden erwähnt. Erbauer und Disposition bleiben unbenannt. Ebenfalls unbenannt bleibt die Herkunft des Prospektes. Orgelrevisor Frühsorge aus Magdeburg schreibt im Gutachten aus dem Jahre 1954: „Es gewinnt den Anschein, dass das prächtige, für den Raum überdimensionale, aus großen Pfeifentürmen, Flachfeldern und Verzierungen bestehende Orgelgehäuse einst aus einer größeren Kirche nach Artern gekommen ist“. Eine grundlegende Erneuerung und Revision fand bereits 100 Jahre später durch Louis Witzmann statt. Die nächste Renovierung und Erweiterung stand schon 1880 durch Julius Strobel, Bad Frankenhausen, an. Mit Strobels Reparatur hat die Orgel über 200 Jahre den Dienst an der Gemeinde getan. 1954 thematisierte der Gemeindekirchenrat erstmalig den massiven Wurmbefall der Orgel. 1959 wurde der Auftrag an die Firma Hildebrandt Roßleben erteilt, eine umfassende Renovierung in Angriff zu nehmen. Sie wurde 1962 erfolgreich abgeschlossen.
Im Rahmen der Bauarbeiten im Großen Schiff 1972 wird die Orgel durch Kinderhände vollkommen zerstört. Rettungsversuche durch Orgelbau Kühn werden abgelehnt. Das Konsistorium plädiert, die Orgel der stillgelegten Nicolaikirche (Eisleben) abzubauen und nach Artern zu bringen. Von der Auftragserteilung 1979 braucht es noch weitere fünf Jahre bis die neue Orgel 1984 in der Arterner Marienkirche Einzug erhält. Nach fast 35 Jahren ist die Orgel in einem stark reparaturbedürftigen Zustand. Die Materialknappheit und Lieferengpässe der DDR-Zeit haben den Orgelbauern ein hohes Improvisationstalent abverlangt.
Viele Materialien sind falsch ausgewählt oder bedingt einsetzbar für den Orgelbau und geben dadurch eine unsichere Basis für eine präzise Tonerzeugung und ein angenehmes Spielgefühl. Nicht nur dem Spieler, sondern auch dem Hörer wird dies bewusst: Die hohen Abwindgeräusche sind ein Zeugnis davon!
Beim Versetzen des ursprünglich hinter dem großen Zuganker aufgestellten Gehäuses nach weiter vorne, wurde wenig Rücksicht und Sorgfalt auf die fachgemäße Stabilisierung und Aufstellung genommen. So ist es in den letzten Jahren vermehrt zu Verschränkungen, Verschiebungen und Brüchen in den tragenden Elementen gekommen. Am deutlichsten sichtbar ist dies an den kippenden Pedaltürmen, die sich nicht nur seitlich in das Instrument neigen, sondern auch nach vorne kippen.
Hauptwerk |
Oberwerk |
Pedal |
Pommer 16' |
Gedackt 8' |
Subbaß 16' |
Prinzipal 8' |
Salicional 8' |
Oktavbaß 8' |
Rohrflöte 8 |
Prinzipal 4' |
Gedacktbaß 8' |
Gemshorn 8' |
Rohrflöte 4' |
Oktave 4' |
Oktave 4' |
Nachthorn 2' |
Pedalmixtur 4fach |
Spitzflöte 4' |
Terz 1 3/5' |
Posaune 16' |
Oktave 2' |
Siffföte 1' |
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Quinte 2 2/3' |
Scharff 3fach |
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Mixtur 4fach |
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Trompete 8' |
Koppeln: II/I; I/P II/P
Schleifladen, mech. Ton- und Registertraktur
Schluss mit Provisorium und Einschränkungen! Es wird Zeit, dass die Marienkirche in Artern ein adäquates Gottesdienst- und Konzertinstrument bekommt, das den aktuellen Anforderungen des Orgelbaus und der Spielanforderungen gerecht wird.
Sie haben Ideen, Vorschläge und möchten sich aktiv in den Orgelbau einbringen? Dann sprechen Sie uns an! Gemeinsam können wir Artern eine neue Stimme geben und unser Projekt realisieren!
Arterns neue Stimme kostet über 300.000 €. Für die Fördermittelanträge ist eine 1/3 Beteiligung der Regionalgemeinde nötig. Diese Summe kann die Regionalgemeinde ohne Hilfe nicht aufbringen. Deshalb bitten wir Sie um Ihre maßgebliche Unterstützung für unser Projekt. Für weitere Informationen wenden Sie sich an Kantor [Pascal Salzmann].
Bankverbindung: Evang. Regionalgemeinde Artern/Heldrungen
IBAN: DE17 8205 5000 3400 0036 10 BIC: HELADEF1KYF Kennwort: Orgel Marienkirche Artern
Flyer Orgel Marienkirche Artern (*.pdf-Datei, 712 KB)
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